Bodenrichtwert: Was er ist, wie er berechnet wird und warum er für Immobilienkauf entscheidend ist

Ein Bodenrichtwert, ein von der öffentlichen Verwaltung ermittelter Durchschnittswert für unbebaute Grundstücke in einem bestimmten Gebiet. Auch bekannt als Bodenwert, ist er die Grundlage für fast jede Immobilienbewertung in Deutschland. Er sagt nicht, was ein Grundstück gerade kostet – sondern was es im Durchschnitt wert ist, basierend auf Lage, Nutzung und Marktentwicklung. Das ist wichtig, weil Banken, Notare und Steuerbehörden darauf vertrauen. Wenn du ein Grundstück kaufst, wird der Bodenrichtwert als Ausgangspunkt genutzt, um den tatsächlichen Kaufpreis zu prüfen. Er ist kein Verkaufspreis – aber ein starkes Argument, wenn du zu viel zahlst.

Der Bodenrichtwert wird von den Gutachterausschüssen in jedem Landkreis oder jeder Stadt ermittelt. Sie sammeln Daten von tatsächlichen Verkaufsverträgen, vergleichen Grundstücksgrößen, Zonen und Erschließungsgrad, und setzen einen Durchschnittswert pro Quadratmeter. Das passiert meist jährlich. Ein Grundstück in der Innenstadt hat einen anderen Wert als eines am Ortsrand – selbst wenn beide gleich groß sind. Und wenn du ein Grundstück mit Erschließungsauflagen kaufst, wie sie im Bebauungsplan, ein rechtlicher Rahmen, der festlegt, was auf einem Grundstück gebaut werden darf steht, dann beeinflusst das den Bodenrichtwert direkt. Ein baureifes Grundstück mit Wasser, Strom und Straße ist immer wertvoller als ein unbebautes Stück Land ohne Anschluss. Das steht auch in den Beiträgen zu Erschließungskosten, die Grundstückseigentümer oft selbst tragen müssen, wenn das Grundstück nicht voll erschlossen ist und Vermessungskosten, die nötig sind, um die genaue Fläche und Lage des Grundstücks festzulegen.

Du findest den Bodenrichtwert online – meist auf der Website deines Landkreises oder der Stadt. Dort gibt es meist einen Bodenrichtwertkarte oder eine interaktive Suche. Gib deine Adresse ein, und du bekommst den Wert pro Quadratmeter für dein Grundstück. Aber Vorsicht: Das ist nur ein Richtwert. Der tatsächliche Preis hängt von vielen Faktoren ab: Ist das Grundstück sonnig? Hat es einen Blick? Ist es leicht zu bebauen? Oder liegt es in einer Lärmzone? Der Bodenrichtwert ist kein Endgültiges – aber er ist der einzige verlässliche Maßstab, den du hast, um zu prüfen, ob ein Angebot fair ist. Wenn du einen Immobilienkauf planst, prüfe den Bodenrichtwert immer zuerst. Er hilft dir, nicht übers Ohr gehauen zu werden. In den folgenden Artikeln findest du konkrete Beispiele, wie dieser Wert in der Praxis mit anderen Faktoren wie Erbbauzins, Bieterverfahren oder Erschließungsauflagen zusammenhängt – und wie du ihn richtig nutzt, um bessere Entscheidungen zu treffen.

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Lynn Roberts 4 Kommentare