Schwellenwert: Was er bedeutet und warum er in Bau, Immobilien und Barrierefreiheit entscheidend ist
Ein Schwellenwert, ein festgelegter Grenzwert, ab dem rechtliche, technische oder finanzielle Regeln greifen. Auch bekannt als Grenzwert, ist er nicht nur eine Zahl auf einem Papier – er entscheidet darüber, ob eine Küche barrierefrei ist, ob ein Grundstück baureif gilt oder ob eine Sanierung Pflicht wird. In der Tischlerei und Immobilienwelt ist er der unsichtbare Regler, der zwischen "kann man machen" und "muss man machen" unterscheidet.
Wenn du eine Küche planst, ist der Schwellenwert für Arbeitshöhen, der in DIN 18040-2 festgelegt ist und bei 85 cm liegt entscheidend. Darunter wird die Küche für Menschen im Rollstuhl oder mit eingeschränkter Mobilität unpraktisch – egal wie schön sie aussieht. Gleiches gilt für Erschließungsauflagen, die ab einem bestimmten Grundstückswert oder einer festgelegten Baufläche aktiv werden. Hier entscheidet der Schwellenwert, ob du als Eigentümer 10.000 oder 50.000 Euro zahlen musst – und ob du überhaupt bauen darfst. Auch bei der Immobilienbewertung greift er: Der Bodenrichtwert, ein offizieller Durchschnittswert pro Quadratmeter, der als Schwellenwert für die Wertermittlung dient, bestimmt, ob dein Grundstück als "wertvoll" oder "nur durchschnittlich" gilt. Und bei Schimmel? Ein Schwellenwert von 80 % Luftfeuchtigkeit macht die Wohnung zum Risikogebiet – auch wenn kein Fleck sichtbar ist.
Diese Zahlen sind kein theoretisches Spiel. Sie sind die Regeln, die Bauämter, Versicherungen und Notare tagtäglich anwenden. Wer sie kennt, vermeidet teure Fehler – wer sie ignoriert, riskiert Strafen, Sanierungskosten oder verpasste Fördermittel. In der Sammlung unten findest du konkrete Beispiele, wo dieser Schwellenwert in der Praxis zählt: von der Höhe einer Arbeitsplatte bis zur Grenze, ab der ein Keller sanierungsbedürftig wird. Du wirst sehen: Es geht nicht um Theorie. Es geht darum, die richtige Zahl zu treffen – bevor es zu spät ist.