Brandschutzverordnung: Was Sie als Tischler, Immobilienbesitzer oder Sanierer wissen müssen

Die Brandschutzverordnung, eine bundesweit geltende Rechtsvorschrift, die minimale Sicherheitsanforderungen an Gebäude festlegt, um Menschen vor Brandgefahren zu schützen. Auch bekannt als Bauordnung, ist sie kein abstraktes Gesetzbuch – sie bestimmt, welche Türen Sie einbauen, wie lange Flure halten müssen und wo Sie keine Holzkonstruktionen ohne Schutz lassen dürfen. Wenn Sie als Tischler eine Innentür montieren, als Eigentümer einen Keller umbauen oder als Sanierer eine alte Wohnung modernisieren – die Brandschutzverordnung greift immer. Sie sagt nicht, wie schön etwas sein soll. Sie sagt: Wie lange bleibt es sicher, wenn es brennt?

Ein zentraler Begriff, der immer wieder auftaucht, ist Brandschutzklasse, die Einstufung von Baustoffen und Bauteilen nach ihrer Feuerwiderstandsdauer, gemessen in Minuten. F30, F60, F90 – das sind keine Produktbezeichnungen, sondern die Mindestanforderungen, die Ihr Material erfüllen muss. Ein Holzfenster in einem Fluchtweg? Ohne Brandschutzklasse F30 ist es verboten. Ein Tischler, der eine Küchentür aus MDF einbaut, ohne zu prüfen, ob sie F30 hat? Er macht sich strafbar. Und als Immobilienbesitzer müssen Sie wissen: Wenn Sie im Altbau einen neuen Treppenhausflur verlegen, zählt nicht nur, wie gut es aussieht – sondern wie lange es steht, wenn es brennt.

Ein weiterer Kernpunkt ist der Fluchtweg, der sichere, stets freigehaltene Weg vom Wohnraum bis ins Freie, der bei Brand im Ernstfall Leben rettet. Rettungsweg oder Fluchtroute sind Synonyme – doch die Regeln sind streng: Keine Möbel davor, keine Türen, die nur in eine Richtung aufgehen, keine Verengungen. In Altbauten ist das oft ein Problem: Ein enger Flur, eine Tür, die in den Treppenraum schwingt, ein Balken, der den Weg abschneidet. Die Brandschutzverordnung erlaubt keine Kompromisse hier. Auch wenn Sie nur eine Wand verschieben – wenn Sie den Fluchtweg verändern, müssen Sie prüfen, ob er noch den Vorgaben entspricht. Und ja: Auch bei einer einfachen Küchensanierung kann das relevant sein, wenn die Tür zur Küche plötzlich den Weg zum Treppenhaus blockiert.

Die Brandschutzverordnung ist kein Hindernis – sie ist Ihre Absicherung. Sie schützt Sie vor teuren Nachbesserungen, vor Haftungsrisiken und vor dem Tag, an dem ein Feuer passiert und Sie sich fragen: Warum haben wir das nicht früher geprüft? In den Beiträgen unten finden Sie konkrete Lösungen: Wie Sie bei der Sanierung eines Denkmals die Brandschutzanforderungen einhalten, ohne den Charakter zu zerstören. Wie Sie als Tischler bei der Möbelherstellung die richtigen Materialien wählen. Und wie Sie als Eigentümer prüfen, ob Ihr Haus wirklich sicher ist – ohne einen Architekten zu konsultieren. Es geht nicht um Theorie. Es geht um das, was Sie morgen auf der Baustelle tun müssen – und was Ihnen das Leben retten kann.

Brandschutzverordnung im Wohnhaus einhalten: Praxisleitfaden für 2025

Praxisleitfaden zur Einhaltung der Brandschutzverordnung im Wohnhaus: Was Sie über Fluchtwegbreiten, Rauchmelder, Feuerwiderstand und Dachfenster wissen müssen - aktuell für 2025.

Lynn Roberts 4 Kommentare