Wohnrecht: Was es bedeutet, wer es braucht und wie es Immobilienwert und Nutzung beeinflusst

Ein Wohnrecht, das rechtliche Recht, in einer Immobilie zu wohnen, ohne sie zu besitzen. Auch bekannt als Wohnungsrecht, ist es kein Luxus – es ist eine praktische Lösung für Familien, Senioren und Erben, die Sicherheit ohne vollen Eigentumswechsel brauchen. Stell dir vor, du verschenkst dein Haus an deine Kinder, bleibst aber lebenslang darin wohnen. Das geht mit einem Wohnrecht. Es ist kein Mietvertrag, kein Erbbaurecht, sondern ein dingliches Recht, das im Grundbuch eingetragen wird und auch bei Verkauf oder Erbschaft bleibt.

Wohnrecht ist oft Teil von Erbbaurecht, einer Form der langfristigen Grundstücksnutzung mit festgelegten Zinsen und Laufzeiten oder wird bei Nießbrauch, dem Recht, Erträge aus einer Sache zu nutzen – wie Miete oder Wohnen verknüpft. Aber es unterscheidet sich: Während Nießbrauch auch Vermietung oder Nutzung von Erträgen erlaubt, beschränkt sich Wohnrecht eindeutig auf das Wohnen. Wer es hat, kann nicht vertrieben werden – nicht mal, wenn der Eigentümer insolvent wird. Das macht es sicher, aber auch kompliziert für Käufer: Ein Haus mit Wohnrecht ist schwerer zu verkaufen, weil der neue Besitzer nicht einfach einziehen kann. Der Wert sinkt – oft um 20 bis 40 Prozent, je nach Laufzeit und Alter des Berechtigten.

Im Alltag zeigt sich Wohnrecht besonders bei Sanierungen. Wer ein Wohnrecht hat, muss bei Umbauten mit einbezogen werden – etwa bei der Installation einer Fußbodenheizung oder der Dachrinnenheizung. Auch bei der Energieeffizienzklasse oder der Beantragung von Fördergeldern spielt es eine Rolle. Die Denkmalschutzbehörde prüft, ob Maßnahmen das Wohnrecht beeinträchtigen. Und wer eine Immobilie mit Wohnrecht erwirbt, muss wissen: Die Person mit dem Recht hat Vorrang bei der Nutzung – auch wenn sie nicht mehr mobil ist. Das bedeutet, du kannst die Wohnung nicht einfach umgestalten, um sie an Mieter zu vermieten. Du musst warten, bis das Wohnrecht endet – oder mit dem Berechtigten eine Abfindung aushandeln.

Doch Wohnrecht ist nicht nur eine Hürde. Es ist auch ein Werkzeug. Eltern nutzen es, um ihr Haus an Kinder zu übergeben, ohne sie auszuziehen. Pflegebedürftige sichern sich damit ein Zuhause, ohne das gesamte Vermögen zu verlieren. Und bei Erbschaften vermeidet es Streit: Wer das Wohnrecht hat, braucht nicht zu verkaufen, um Geld zu bekommen. Die anderen Erben erhalten den Restwert – und alle bleiben in Ruhe. Es ist kein Geschenk, kein Vertrag, kein Mietverhältnis. Es ist eine rechtliche Absicherung, die mehr als nur ein Zimmern Schlüssel gibt – es gibt Sicherheit. Und genau deshalb findest du in den Beiträgen hier alles, was du brauchst: von Schenkungsverträgen mit Auflagen über die Bewertung von Erbbaurecht bis hin zu Immobilienfinanzierung und Denkmalschutz. Alles, was du wissen musst, wenn Wohnrecht in deinem Leben oder deinem Projekt eine Rolle spielt.

Eintragung von Wohnrechten im Grundbuch: Sicherheiten, Risiken und praktische Tipps

Ein eingetragenes Wohnrecht im Grundbuch sichert langfristiges Wohnen - aber nur, wenn es richtig vertraglich festgelegt wird. Erfahren Sie, wie es funktioniert, was es kostet und welche Risiken Sie kennen müssen.

Lynn Roberts 4 Kommentare